Sendungen im Jahr 1997
Zoo: | Cincinnati Zoo (USA) |
Sendedatum: | 15. September 1997 |
TV-Info: | Als Martha, die letzte Wandertaube, 1914 im Zoo Cincinnati starb, war damit das Schicksal einer Tierart besiegelt. Wenige Jahre darauf auch das des Carolina-Sittichs. Seither hat man es sich in diesem Zoo im US-Bundesstaat Ohio zur Aufgabe gamacht, Arten vor dem Aussterben zu bewahren. Dem Zwerg unter den Rhinozerossen, dem merkwürdig behaarten Sumatra-Nashorn, wird von hier aus schon seit längerer Zeit geholfen. Mit der Erforschung seines letzten Rückzuggebietes im indonesischen Urwald von Gunung wurde die Rettung seines Lebensraumes in Angriff genommen. Drei Tiere - ein Männchen und zwei Weibchen - sollen nun in Cincinnati für Nachwuchs sorgen. Auf Sumatra leben kaum noch 600 dieser Nashörner. Die Herkuleskäfer, längenmäßig die Giganten unter den Käfern, gelten nicht als gefährdet. Doch ihre Zucht gelang erstmals in Cincinnati. Zu bewundern sind die trägen Riesen im wohl imposantesten Insektarium der Welt, das den Besuchern seit 1978 faszinierende Einblicke erlaubt. Auch die größten aller Ameisen, die australischen Bulldog-Ameisen, zu präsentieren, ist bisher nur in Cincinnati gelungen. Daß es sogar Säugetiere gibt, die leben wie Insekten, offenbaren die Nacktmulle. Mit ihren seltsam winzigen Augen, den langen Nagezähnen und der rosanackten Haut wirken die etwa zehn Zentimeter langen afrikanischen Tunnelspezialisten ziemlich skurril. Ganz anders die Riesenbabys im Walroßpool. Ein Jahr alt sind die drei, und erklärte Lieblinge von Kindern und Erwachsenen. Weltruf hat die Forschungsabteilung des Zoos, das Zentrum für die Erforschung gefährdeter Wildtiere. Sein bekanntestes Arbeitsergebnis ist der "Frozen Zoo" - eine Samenbank von Wildtieren und -pflanzen für Erhaltungszuchten |
Inhaltsangabe: | Vorstellung
mehrer für Cincinnati typischer Tierarten, vom “Weißen Tiger” über die Sammlung des Insektariums bis zur (noch immer nicht fortpflanzenden) Sumatra-Nashorn- Gruppe. Im Wandertauben-Pavillon erfährt man die Geschichte dieser einst häufigsten Tierart der USA. `Dschungle Trail´ zu Orang-Utans mit künstlichem Nebel. Statement Dir. Dr. Edward Maruska. In Bau: Nashorn-Anlage. Naturalistisches Raubtierhaus. Zusammensetzungsversuch bei Ozelots. Fortpflanzungs-Techniken: `Frozen Zoo´, künstl.
Befruchtung hinter Glas für die Zoobesucher mitzuverfolgen, Ultraschall- Untersuchung beim Sumatranashorn. Handaufzucht eines Leoparden; drei Jungtiere bei den Walrossen. |
Kommentar: | Die grundsätzlich positive Berichterstattung über die Zoos ist eigentlich begrüßenswert, doch leider wurden ausgerechnet die fragwürdigsten Bereiche ausführlich und kritiklos dargestellt: “Weiße” Tiger, entstanden durch ständige Inzucht der Nachkommen eines einst in Indien gefangenen Tieres, und zwar hauptsächlich in Cincinnati, sind zwar Publikumsmagneten und in vielen Zoos der USA zu sehen, aber als bedenklicher Zuchtversuch (die Tiere leiden an nzuchtschäden) anzusehen. Gleich, ob Siegfried und Roy diese Zuchtvariante als “bedroht” und ihre Showtiere als “Artenschutz” darstellen. Aus wissenschaftlichen Zoos sollten sie zugunsten wirklich bedrohter Formen wie Sibirer-Tiger verschwinden. Das zweite Problem ist das Raubtierhaus: Einst als Revolution angepriesen, wirkt es mit seinen hyper-naturalistisch gestalteten Gehegen auf den ersten Blick großartig. Aber, was die Kamera verschweigt: Die Gehege sind häufig kleiner als traditionelle Gitterkäfige, die Gestaltung für die Tiere kaum zu nutzen, und Außengehege gibt es auch meist nicht. Dennoch, der Zoo Cincinnati ist bei aller Sammel-Leidenschaft des Direktors für seltene Arten mittlerweile auf dem Weg zu einem Artenschutz-Zentrum. Das widerum kam im Film zu kurz... |
Vorgestellte Tiere: | “Weiße Tiger”, Bulldoggen-Ameise, , Weißkopf-Seeadler, Orang-Utans, Ozelot, Rostkatze, Sumatra-Nashorn, Herkuleskäfer, Nacktmull, Flachlandgorilla, Leopard, Walroß |
Tipp: | “Weiße Tiger” leben auch in wenigen Zoos in Europa. In Deutschland sieht man diese Inzucht-Krüppel nur in einigen Freizeitparks, deren Nennung wir uns hier sparen - die Haltung solcher Tiere sollte man nicht durch einen Besuch unterstützen. |
Link: | |
Zoo-E-Mail: | |
Adresse: | Cincinnati Zoo, 400 Vine Street, Cincinnati, OH 45220, USA |
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